27. Januar – 19. Februar 2023
Ort: Öffentlicher Parkplatz vor der Berlinischen Galerie,
Alte Jakobstr. 124–128,10969 Berlin.
There are two kinds of people in this world.
Those who see things and those who don’t.
Those who think and those who don’t.
Those who kill and those who don’t.
Those who drink and those who don’t.
Those who pray and those who don’t.
Those who survive and those who don’t .
Those who change and those who don’t.
Those who belong and those who don’t.
Those who divide the world into two kinds of people and those who don’t.
Those who live forever and those who don’t.
– Tara Habibzadeh
Tara Habibzadehs Installation There are two kinds of people (2023) reflektiert die vielen Facetten der iranischen Bevölkerung, die in der westlichen Popkultur und in den Medien oft stereotyp, einseitig abgebildet wird. Durch die Präsentation bestimmter Objekte, die mit der iranischen Kultur verbunden sind, von Popkultur bis hin zu queer-feministischen Referenzen, erschafft/porträtiert die Künstlerin eine fiktive Persona, die zwischen verschiedenen Binaritäten hin- und hergerissen ist, den*die Besitzer*in des Autos: vier Bücher, Tandis-e eshghs Statue of Love, im Grunde das iranische Äquivalent der berühmten Liebesromanautorin Danielle Steel; Down Girl: Die Logik der Misogynie von Kate Manne; Frauen in iranischer Wirtschaftvon der Professorin, Anwältin und Frauenrechtsaktivistin Mehrangiz Kar; Professing Selves von der in Kanada lebenden iranischen Forscherin und Professorin Afsaneh Najmabadi über Gender Studies im Iran und die vorkoloniale Geschichte von Transidentitäten im Iran; eine Bauchtasche von North Face; mehrere Handyhalterungen, die an der Frontscheibe des Autos angebracht sind.
Im Rahmen von There are two kinds of people schuf Habibzadeh ein 3,37-minütiges Soundstück, eine Collage aus Ausschnitten von Freed From Desire, dem Chart-Hit der italienischen Sängerin GALA von 1997, einem Lied, das die Künstlerin in ihrer Kindheit häufig gehört hat, sowie einer männlichen Stimme, die wiederholt: "bisto hafte deymahe hezaro chaharsado yet", Farsi für den 27.10.1401, nach dem islamischen Kalender der Tag, an dem die Stimme aufgenommen wurde. Der junge Mann nahm seine Stimme auf, während er streikende Erdölarbeiter in der Ölraffinerie von Abadan in Khouzestan mit seinem Mobiltelefon filmte.
Tara Habibzadehs Auto-Installation There are two kinds of people wurde 2023 für CARPARK geschaffen und steht vom 27. Januar bis 19. Februar 2023 auf einem öffentlichen Parkplatz vor der Berlinischen Galerie, Alte Jakobstr. 124–128, 10969 Berlin.
TARA HABIBZADEH (g. in Teheran) arbeitet und lebt in Berlin und Teheran. Beeinflusst von Kino, Dramaturgie, Musikvideos, Dokumentarfilmen, Comedy und Nachrichten, und mit einem Hintergrund in Mathematik und Recht, kann Habibzadehs künstlerische Praxis als Beweis für eine mehrdeutige visuelle Dialektik gesehen werden. Die vielfältigen Arbeiten erforschen Themen wie Held*innentum, Ideologie, Überleben, Geschlechtsidentität, generations- und geschichtsübergreifende Erzählungen, die Diaspora der ersten Generation, Krieg, Gehirnwäsche, Schmerz und Propaganda.